Kreisfeuerwehrverband Kronach e.V.
 

Kommandantentagung 2019 in Steinberg

Steinberg – Die Ehrung von verdienten Feuerwehrleuten sowie ein Sachstandsbericht sowie ein Fachvortrag zum Thema „Datenschutzgrundverordnung“ standen im Mittelpunkt der diesjährigen Kommandantentagung der Führungskräfte des Landkreises Kronach. Die Zahl der Kinderfeuerwehren im Landkreis nimmt erfreulicherweise stetig weiter zu, wobei die Zahl der Aktiven erneut gesunken ist


Rechenschaftsbericht

Kreisbrandrat Joachim Ranzenberger blickte in seinem Rechenschaftsbericht auf ein sehr bewegtes Jahr zurück. Insgesamt 1480 Einsätze, mehr als 100 im Vergleich zum letzten Jahr, hatten die Wehren im vergangenen Jahr zu bestreiten. 407 mal mussten die Wehren zu gemeldeten Bränden oder Brandmeldeanlagen ausrücken und 509 mal galt es, mit den technischen Gerätschaften Hilfe zu leisten. Aber auch 368 Sicherheitswachen gehören zu den Aufgaben der Floriansjünger.

Daneben gilt es im Landkreis zahlreiche Aus- und Fortbildungsveranstaltungen zu bestreiten, damit der Entwicklung der Technik und den Gefahren Schritt gehalten werden kann. So gehören die angebotenen Lehrgänge für Maschinisten, die Funkausbildung, technische Hilfeleistung, Führungskräftefortbildung oder Brandschutzerziehung in Kindergärten und Schulen zum ständigen Programm der Kreisbrandinspektion. 

Personell konnten sich die Feuerwehren auf einem fast gleichbleibenden Niveau halten. In den 103 Feuerwehren des Landkreises sind 2876 Aktive, die ehrenamtlich ihren Dienst leisten. Eine noch hohe Zahl, so Ranzenberger, aber dennoch darf man nicht verkennen, dass die Zahl der Aktiven in den letzten Jahren kontinuierlich abnimmt. Es muss die Aufgabe Aller sein, hier entgegenzuwirken, denn die Erwartungen an die Wehren werden immer größer.

Nur gut aufgestellte, personell starke und hoch motivierte Feuerwehren können, so Ranzenberger, den Schutz der Landkreisbevölkerung für die Zukunft sicherstellen.

Neben den Aktiven über 18 Jahren werden, so der Kreisbrandrat, zurzeit 480 Jugendliche in den Jugendfeuerwehren ausgebildet. Hier gilt es wachsam zu sein, denn in den letzten 6 Jahren ist die Zahl der Jugendlichen um 25 % zurückgegangen.

 Deshalb ist es sehr wichtig, so Kreisbrandrat Ranzenberger, dass Kinder und Jugendliche immer im Fokus der Nachwuchswerbung stehen müssen. Dabei darf aber nicht außer Acht gelassen werden, dass auch Seiteneinsteiger, die bereits über 18 Jahren sind, gerne aufgenommen werden.

Unter dem Gesichtspunkt der rückläufigen Mitgliederzahlen ist der Anstieg der Kinder in den Kinderfeuerwehren sehr erfreulich. Mittlerweile verbringen 337 Kinder ihre Freizeit bei der Feuerwehr. Neben der spielerischen Hinführung auf das Thema Feuerwehr steht hier auch die allgemeine Kinder- und Jugendarbeit im Vordergrund. Ausflüge oder Kinobesuche stellen hier immerwieder eine willkommene Abwechslung dar.

Atemschutzübungsanlage

Die Fertigstellung der Atemschutz- und Ausbildungszentrums im Landkreis ist geschafft. Der Betrieb in der Atemschutzwerkstatt hat begonnen und zahlreiche Wehren haben schon den ersten Durchgang in der Übungsanlage hinter sich. Diese zeichnet sich durch ihre Vielfältigkeit der Übungsszenarien und die hohe Technisierung aus. Ein realistisches Üben und Trainieren stand bei den Planungen im Vordergrund, so Kreisbrandinspektor Ralf Weidenhammer. Damit sich auch die Bevölkerung ein Bild von der neuen Anlage machen kann, wird gemeinsam mit der Feuerwehr Kronach am 26.05.2019 einen Tag der offenen Türe geben.

Datenschutzgrundverordnung

Der Geschäftsführer und Justiziar des Landesfeuerwehrverbandes Uwe Peetz gab anschließend einen Einblick in die neuen Regelungen des Datenschutzes, der auch vor den Feuerwehren nicht Halt macht. Aber, so Peetz, er ist nicht das Schreckgespenst, wie es oftmals dargestellt wird. Wer einen gesunden Menschenverstand walten lässt, der wird auch kaum Probleme haben. So ist es unter anderem ratsam, von neuen Mitgliedern in den Wehren bzw. den Vereinen entsprechende Einwilligungen zum Erheben, Verarbeiten oder Weitergeben zu erheben. Hier ist auch darauf zu achten, dass die Zweckerfüllung der Daten im Mittelpunkt steht. Nicht jeder im Verein muss über alle Daten verfügen.

Bezüglich Lichtbildaufnahmen stellte Peetz klar heraus, dass sich hier nichts für die Vereine geändert hat. Die Datenschutzgrundverordnung greift hier nicht, sondern wie schon immer, das sogenannte Kunsturhebergesetz.

Landrat Klaus Löffler, stellte fest, dass der Rechenschaftsbericht des Kreisbrandrates eine beeindruckende Leistungsbilanz darstelle. Neben der Aus- und Fortbildung nehmen die Führungskräfte der Wehren viel auf sich um der Bevölkerung Schutz und Hilfe zu leisten. Sein Dank galt aber auch den Mitgliedern der Fraktionen im Kreistag für die Geschlossenheit und den Vertrauensvorschuss, den sie den Feuerwehren des Landkreises entgegengebracht haben. Die rund 4 Millionen Euro für das Atemschutz- und Ausbildungszentrum sind sehr gut und vor allem zukunftsorientiert angelegt. Verlässlichkeit und Vertrauen sind ein starkes Fundament für das Ehrenamt in den Rettungsorganisationen. Ein Band des Wollens und des Wirkens verbindet die kommunale Familie mit den Feuerwehren des Landkreises, so Löffler.

Der Leiter der Polizeiinspektion Kronach, Polizeioberrat Uwe Herrmann, der 2. Bürgermeister Wilhelmsthals, Gerhard Eidelloth, sowie der Leiter des Rettungsdienstes Martin Schmidt dankten den Wehren für ihr unermüdliches Wirken bzw. die stetige Unterstützung bei den vielfältigsten Aufgaben. 

Ehrungen

Im Anschluss ehrte Kreisbrandrat Ranzenberger zusammen mit dem Geschäftsführer des Landesfeuerwehrverbandes, Uwe Peetz, den langjährigen stellvertretenden Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Kronach Günter Böhnlein, FF Tschirn, mit dem der Bayerischen Feuerwehr Ehrenmedaille. Böhnlein, der 15 Jahre stellvertretender Kommandant, 12 Jahre Kommandant und Vorsitzender der Feuerwehr Tschirn war, bekleidet das Amt des stellv. Vorsitzenden im Verband bereits seit 12 Jahren. 







Aus den Händen von Kreisjugendfeuerwehrwart Dirk Raupach erhielten die Jugendwartin der Feuerwehr Teuschnitz, Lisa Strasser, sowie der Jugendwart und stellv. Kommandant der Feuerwehr Neundorf, Fabian Slovig, die Ehrennadel der Jugendfeuerwehren Oberfrankens. Beide sind in ihren Feuerwehren wie auch auf Kreisebene in der Jugendarbeit sehr aktiv.






Lisa Strasser






Fabian Slovig

Ausblick 2019

Kreisbrandrat Joachim Ranzenberger wies auf den Florianstag der Feuerwehren des Landkreises Kronach am 4. Mai in Friesen hin und bat gleichzeitig um zahlreiche Teilnahme an der Kirchenparade und dem Gottesdienst zu Ehren des Schutzpatrons der Feuerwehren.

Der Kreisleistungsmarsch der Jugendfeuerwehren wird in diesem Jahr in Hesselbach stattfinden.

 

Gruppenbild der geehrten und einiger Ehrengäste





 







v. links: 2. Bürgermeister Eidelloth, Kreisbrandinspektor Hans-Ulrich Müller, Günter Böhnlein, Lisa Strasser, Kreisbrandrat Joachim Ranzenberger, Geschäftsführer Landesverband Uwe Peetz, Fabian Slovig, Kreisrat Bernd Liebhardt, Kreisjugendart Dirk Raupach, Bürgermeister Rainer Detsch, Ehrenkreisbrandinspektor Bernd Steger und Landrat Klaus Löffler